Marzuschhaus

Materialien

Baumaterialien wirken auf vielfältige Weise auf uns. Wichtig sind die Optik der fertigen Oberflächen, die Fähigkeit von Bauteilen, Raumfeuchte und -temperatur zu regulieren sowie das Schall- und Brandschutzverhalten.

Jeder nimmt sie wahr, die angenehme Wirkung aquarellartiger Farbaufstriche, kristalliner Kalkanstriche in alten Gebäuden und angenehmer Lichtreflexe auf natürlichen Stein- oder Holzflächen. Trotzdem greifen wir zu oft zu filmbildenden Dispersionsfarben ohne jede Ausstrahlung.

Die uns umgebenden Flächen sollten auf feine, kristalline Weise das Licht reflektieren, sie sollten nicht steril gleichmäßig in ihrem Bild sein, und sie sollten das Licht nicht nur von der Oberfläche, sondern auch aus den direkt darunter gelegenen Schichten reflektieren.

Natürliche Materialien, wie Ziegel, Naturstein, Holz und mineralische, im besten Fall lasierend aufgetragene Anstriche, haben diese Eigenschaften.

“Wände müssen atmen“. Ein beliebtes Schlagwort. Wände sind jedoch fast nicht luftdurchlässig. Putze und Mauerwerk können aber, im Gegensatz zu Kunststoffen, durch ihre Kapillarität Feuchtigkeit aufnehmen, nach innen weitergeben und auch wieder abgeben.

Ganz entscheidend für unser Wohlbefinden ist auch die Fähigkeit von Wänden und Decken, Wärme zu speichern. Diese steigt mit dem Eigengewicht. Gerade in der heißen Jahreszeit wirken schwere Bauteile, nachts gekühlt durch den Luftstrom durch das Haus, der durch Fensterlüftung und/oder Lüftungsanlage erzielt wird, wie Kühlakkus, die der Wärme des nächsten Tages entgegenwirken. Deshalb verwenden wir möglichst schwere Materialien, hierin liegt auch einer der großen Vorteile der althergebrachten Decken aus Stahlbeton. Obwohl vom spezifischen Gewicht her leichter, bieten die die bis zu 49cm starken, massiven Außenwände den besten Wärmeschutz im Sommer wie im Winter.

Massive Wände benötigen keine zusätzliche Wärmedämmung und sind, einfach verputzt, die langlebigste Wandkonstruktion überhaupt.

Die Masse der Bauteile begünstigt auch den Schallschutz zwischen den Räumen und nach außen.

Nur der Vollständigkeit halber noch der Hinweis, dass die Verwendung anorganischer Baustoffe nicht nur dem Abbrennen des ganzen Hauses entgegensteht, sondern auch dem Ausbreiten von Feuer über mehrere Räume oder Etagen.