Marzuschhaus

Das Passivhaus

Passivhäuser kommen ohne herkömmliche Heizung aus und werden von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. Der maximale Heizwärmebedarf darf 15 Kilowattstunden pro m² Wohnfläche und Jahr nicht überschreiten. Das entspricht dem Energiegehalt von 1,5 Litern Heizöl. Besondere Merkmale sind die hochgedämmte Gebäudehülle, die Einbeziehung solarer Gewinne durch die Ausrichtung der Fenster und die Wärmerückgewinnung aus verbrauchter Luft.

Das Funktionieren des Passivhauses ist besonders von der Himmelsrichtung und möglichen äußeren Verschattungen abhängig und wird schon im Planungsstadium von Energieberatern mit Passivhaus-Programmen (Passivhaus Projektierungspaket, PHPP) berechnet. Sollte sich in einer frühen Planungsphase zeigen, dass die Bedingungen eher ungünstig sind, empfehlen wir ein Haus mit Heizung, das trotzdem viele Merkmale eines Passivhauses aufweist.

Passivhaus – Gebäudehülle:
Bodenplatte, Außenwände, Fenster und Dach haben nur geringe Wärmeverluste durch Transmission. Die Dämmung erreicht dabei Maximalwerte, deren weitere Verbesserung den Energiebedarf des Hauses nur noch unwesentlich ändern würde.

Merkmale unserer Passivhäuser sind die allseitig gedämmte Stahlbetonbodenplatte, massive Wände aus 49 cm starkem Leichtziegel oder Bimsmauerwerk, Fenster für Passivhäuser mit 3-fach Verglasung und mindestens 32cm Dämmung in der Dachkonstruktion. Diese Ausführung hält nicht nur die Kälte im Winter draußen, sondern genauso die Hitze im Sommer.

Die Dichtheit der Häuser sowie die wärmebrückenfreie Ausführung der gesamten Konstruktion ist Bedingung für ein funktionierendes Passivhaus.

Das Passivhaus im Winter – Interne und solare Gewinne, Wärmerückgewinnung
Die Hauptenergiequellen für Passivhäuser sind die Sonne und interne Wärmegewinne, so z.B. Abwärme elektrischer Geräte.

Diese Wärme soll im Haus gehalten werden. Dafür sorgen die stark gedämmte und dichte Außenhülle sowie eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Zusätzlich reinigen Filter die Luft, z.B von Pollen, bevor diese über das Lüftungssystem im Haus verteilt wird. Trotz der Gebäudedichtheit gibt es immer im ganzen Haus frische und saubere Luft.

Großes Potential zur Wärmegewinnung haben Fenster mit einer Ausrichtung zwischen Südosten und Südwesten. Auf die entsprechende Anordnung der wichtigsten Aufenthaltsräume ist besonders zu achten. Deshalb müssen Passivhäuser in aller Regel individuell geplant werden.

Das Passivhaus im Sommer – Kühlung über Erdreichwärmetauscher; dicke Wände halten Hitze draußen.
Die schweren Wände und Decken kühlen sich mit der Luft ab und wirken am nächsten Tag temperaturausgleichend. Zusätzlich hält die Wärmedämmung die Hitze draußen. Sie tauscht jede Nacht mehrfach die Raumluft gegen die dann kühle Außenluft. Diese gelangt gefiltert, frei von Pollen, Staub oder Insekten, in das Haus. Auch im Sommer profitiert das Passivhaus vom Zusammenspiel der massiven, hochgedämmtem Gebäudehülle und der Lüftungsanlage

Passivhaus – ergänzende technische Ausrüstung?

Es gibt sehr kalte Tage, an denen eine Unterstützung der Wärmeerzeugung über die reine Wärmerückgewinnung hinaus erforderlich wird.

Das jedoch in so geringem Maße, dass die üblichen Aggregate wie Heizkessel oder Wärmepumpe zu aufwändig und auch nicht erforderlich sind.

Wir empfehlen Geräte, die aufgrund einfacher Funktionsweisen ein jahrzehntelanges Funktionieren erwarten lassen und die, falls doch einmal Reparatur oder Ersatz nötig werden sollte, nicht zu teuer werden.

Am komfortabelsten ist die bedarfsweise Erwärmung der Zuluft ein elektrisches Heizregister in der Lüftungsanlage. Der geringe Stromerbrauch wird durch die Photovoltaikanlage mit Hausbatterie gedeckt.

Alternativ kann die Raumluft bei Bedarf über einen kleinen automatischen Pelletofen erwärmt werden, oder ganz einfach über einen Kaminofen. Für das Bad empfiehl sich die sparsame Infrarot-Flächenheizung mit der direkten Strahlungswärme auf den Körper.

Da selbsterzeugte elektrische Energie vorgehalten wird, kann das Warmwasser auf einfache Weise dezentral mit Durchlauferhitzern erzeugt werden. Diese arbeiten inzwischen temperaturgenau und sehr komfortabel, dabei stellen sie das warme Wasser verlustfrei immer dann, wann es gebraucht wird, ohne Leitungsverluste zur Verfügung.

Die wichtigste technische Anlage des Passivhauses bleibt die sorgfältig gebaute Be- und Entlüftungsanlage.

Fazit: Ein Passivhaus verursacht einen etwas höheren Planungsaufwand.

Dem gegenüber steht ein niedrigster Energieverbrauch, die optimale Belüftung mit warmer Luft im Winter und kühler im Sommer, immer auch gefiltert, sowie die langlebige und wenig anfällige Gebäudetechnik.

Die Photovoltaikanlage, für unsere Passivhäuser mit 5 kW Peak Leistung einkalkuliert, lässt sich nach genauer Bedarfsberechnung so dimensionieren, dass die Häuser einen echten Energieüberschuss erzeugen.