Marzuschhaus

Das KfW-Effizienzhaus 40 und 40 plus

Günstige Verbrauchswerte zeichnen auch diese Häuser aus. Im Unterschied zu den Passivhäusern werden hier jedoch zentrale Heizungen eingebaut. Die Beachtung der Himmelsrichtung großer Fensteranlagen ist nicht maßgeblich. Die Be- und Entlüftungsanlagen können mit kleinerem Aufwand gestaltet werden.

Der rechnerische Nachweis erfolgt hier nicht über das spezielle Passivhausprogramm PHPP.

Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) hat Kriterien festgelegt, an die bestimmte Förderhöhen gekoppelt sind. Am Ausgangspunkt stehen die Anforderungen der Energieeinsparverordnung aus dem Jahr 2014. Die EnEV 2014 gibt die Berechnung nach dem Referenzgebäudeverfahren vor. Hier fließen auch Form, Ausrichtung und Fassadenaufteilung der Häuser ein.

Ein Effizienzhaus KfW 40 darf maximal 40% der in der EnEV 2014 zugelassenen Energie benötigen. Ein Haus mit der Klassifizierung 40 plus muss in jedem Fall eine Photovoltaikanlage mit Hausbatterie und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung besitzen.

KfW Effizienzhaus 40 und 40 plus - Gebäudehülle:
Die geforderten niedrigen Verbrauchswerte lassen sich auch bei diesen Häusern nur durch eine unter allen Aspekten optimierte Gebäudehülle erzielen. Massive Außenwände sind 42,5 cm stark, die Wärmedämmung von Boden, Dach und Fenstern erreicht fast die Werte der Passivhäuser.

Der Energiebedarf im Winter bleibt gering, und die sorgfältig konzipierte Gebäudehülle hält das Haus im Sommer vergleichsweise kühl. Im Folgenden sind kurz ergänzende technische Maßnahmen zur Gebäudekühlung angesprochen. Eine regelrechte Klimatisierung mit ihrem hohen Stromverbrauch sollte jedoch ausgeschlossen werden und ist bei Häusern dieser Bauart auch nicht erforderlich.

KfW Effizienzhaus 40 und 40 plus - Heizung, Lüftung und Kühlung
Sonne und interne Wärmegewinne, so z.B. Abwärme elektrischer Geräte stehen auch hier zur Verfügung, werden aber nicht als fast alleinige Wärmequellen wie im Passivhaus

genutzt. Es entsteht eine größere Unabhängigkeit in der Ausrichtung des Gebäudes.

Eine Luft- oder Erdwärmepumpe für Fußbodenheizung und Warmwasserbereitung, auch mit einer Photovoltaikanlage kombinierbar, sind die wesentlichen gebäudetechnischen Anlagen.

Der in jedem Fall größere technische Aufwand als beim Passivhaus ermöglicht auch hier den nahezu CO2 neutralen Betrieb der mit selbst gewonnener Elektroenergie betriebenen Häuser.

Die Gebäudelüftung sollte über kleine, dezentrale Systeme gewährleistet werden, die eine Wärmerückgewinnung ermöglichen, die Luft filtern und das Haus in Sommernächten bei geschlossenen Fenstern durchlüften.

Mit Wärmepumpen können Gebäude im Sommer über die im Boden liegenden Leitungen der Fußbodenheizung gekühlt werden.

Im Vorteil ist hier die Erdwärmepumpe, da das Erdreich durch den Heizbetrieb im Winter auskühlt. Im Sommer wird die Soleflüssigkeit der Wärmepumpe mit einer Pumpe einfach umgewälzt. Eine stromsparende, passive Kühlung. Von aktiver Kühlung spricht man, wenn die Pumpe reversibel läuft. Dann wird der Flüssigkeit unter höherem Stromeinsatz aktiv weitere Wärme entzogen. Hier wird die eigene Photovoltaikanlage interessant.

Luftwärmepumpen haben nicht das kühle Erdreich zur Verfügung, sondern müssen die heiße Außenluft immer aktiv herunterkühlen. Wenn der Strom nicht selber erzeugt wird, ist mit höheren Kosten für das Kühlen zu rechnen.